Karl Jaspers: ein plädoyer für die philosophie. philosophie im unterschied zu religion und Wissenschaft

Authors

  • Vesna Batovanja Tituš Brezovački Gymnasium, Zagreb

Keywords:

Karl Jaspers, Philosophie, Religion, Wissenschaft

Abstract

Jaspers wollte die selbständige Macht der Philosophie gegenüber der Wissenschaft und der Religion zeigen, nicht um die letzteren zu missachten. Sein Verhältnis zur Wissenschaft wurde nach seinen eigenen Worten oft missverstanden. Obwohl er sich zuerst als Wissenschaftler behauptet hat, ist er nach eigenen Worten, »nicht selten als ein Gegner oder gar ein Verächter der Wissenschaften genannt worden.« Jaspers macht auf die stets anwesende Bereitschaft der Philosophie zur Rechtfertigung und zum Schutz der  »modernen Wissenschaft« gegen »die wissenschaftsfremden Mächte« aufmerksam. Viel mehr hat sie (Philosophie) sich oft missverstehend mit ihr sogar identifiziert, was Jaspers als ihre Verfallenheit bezeichnet. Er hat sich zur Verteidigung der Philosophie gegen ihre Verachtung seitens vieler Wissenschaftler berufen gefühlt und umgekehrt  zur Verteidigung der Wissenschaft  gegen Verachtung seitens vieler Vertreter der Philosophie. Sein Leben lang hatte Jaspers das ständige Interesse an der Wissenschaft als auch an der Philosophie. Die Krise, über die er spricht, betrifft nicht die Wissenschaft selbst, sondern die Menschen in ihr. Jedermann, der nur Verstand hat und fleißig ist, hält sich für befähigt in ihr mitzuwirken. Die Bildung nähert sich immer mehr den »Ansprüchen des durchschnittlichen  Menschen« ein Prozess, dessen Zeugen wir  Heutigen in vollem Sinne sind. Entsprechend seiner Auffassung von der Unterscheidung, die weder Verneinung noch Bekämpfung bedeutet, wollte Jaspers gegenüber allen dreien (der Philosophie, der Religion und der Wissenschaft) gerecht sein.  Alle drei haben ihren Platz.  Beschließen wir mit den Jasperschen Worten: »Nicht mehr die offenbarte Gottheit, an der alles hängt, ist das erste, nicht die Welt, welche besteht, sondern das erste ist der Mensch, der doch mit sich selbst als dem Sein sich niemals abfinden kann, sondern über sich hinaus drängt.« (Jaspers 1999: 134).

Published

2013-11-14

Issue

Section

Articles